... ist keine Erfindung im Umgang mit digitalen Medien. Auf Modelle treffen wir überall in unserem Alltag. Bezogen auf IS bedeutet Modellierung nichts anderes, als dass sich für viele Vorgänge, die sich manuell mit realen Materialien vornehmen lassen, virtuelle Möglichkeiten mit Hilfe der digitalen Welt finden. Die Erfahrung zeigt dabei, dass viele Fehler, die einem Nutzer im virtuellen Bereich unterlaufen, im manuellen Umgang mit demselben Problem vom selben Nutzer belächelt würden. Warum macht er den Fehler dann?
Eine Ursache könnte darin begründet liegen, dass viele Nutzer übersehen, dass der Umgang mit digitalen Medien vom Inhalt der Daten unabhängig ist. Es spielt keine Rolle, ob der Gesang eines Rundfunkchores mit dem Audiorekorder aufgenommen wird oder das Krähen eines Hahnes. Die grundsätzliche Vorgehensweise ist die selbe. Man muss die Aufnahme rechtzeitig starten, bevor das Stück zu Ende ist.
Die fotografische Aufnahme eines inszenierten Porträts unterscheidet sich ebensowenig von der Aufnahme eines rostigen Eimers im Naturschutzgebiet. In jedem Fall müssen das Objektiv abgedeckt werden, ausreichend Licht vorhanden sein und Fotograf und Motiv lang genug ruhig halten.
Für das Verständnis des folgenden Modells ist es grundlegend notwendig, dass wir ganz allgemein von Informationen und Daten sprechen.
E - V - A - (S)
Die Eingabe aller Informationen beschreibt den Weg derselben in das Gerät. Das hängt natürlich vom Gerät selbst ab. Klar dürfte auch sein, dass nicht die reale Information selbst (z.B. ei rosiger Apfel) in das Gerät (z.B. die Kamera) gelangt, sondern nur ein virtuelles Abbild, die Daten. Die Verarbeitung der Daten beschreibt ihren Weg durch das digitale System. Einfacher gesagt: was mit den Daten passiert. Diese Betrachtung kann mit beliebiger Tiefe vorgenommen werden. Die Ausgabe beschreibt den Weg der Daten aus virtuellen Welt heraus. Dabei können die Daten wieder in Informationen umgewandelt werden. Ob die Speicherung ein gesonderter Schritt oder aber eine Form der Ausgabe ist, bleibt nach wie vor ein Streitthema.
Die Quintessenz dieses Modells besagt, dass alles, was in einem IS verarbeitet werden soll, erst in Form von Daten in das System gelangen muss. Ohne Eingabe ist keine Verarbeitung möglich. Oder: bevor der Apfel gewachsen ist, kann man ihn nicht essen.
Die Ordnung im System
Die große Frage ist oft: "Wo habe ich die Datei nur gespeichert?" Wenn wir Dateien als Repräsentanten für Arbeitsblätter ansehen, wird klar, dass diese häufig in Ordnern bzw. Heftern mit mehr oder weniger Unterteilungen abgelegt werden. Wenn man seine abgelegten Informationen später nicht wieder findet, liegt die Ursache eventuell in der Systematik der Ablage.
Da IS auch von dieser Ablagestruktur ein Modell erstellen, finden sich die bekannten Verzeichnisbäume. Unter der Systemwurzel werden Laufwerke und Ordner unterschieden, die wiederum weiter Ordner enthalten können.
Die Objektorientierung
Jedes Anwendersystem beruht auf gewissen Grundsätzen, nach denen es arbeiten kann. Um ein solches System zweckdienlich einsetzen zu können, muss man es zwangsläufig verstanden haben. Ohne zu übertreiben kann man sicher sagen, dass heute nahezu alle Anwendersysteme nach demselben Grundprinzip funktionieren. Dieses Grundprinzip (oder auch Paradigma) ist die Objektorientierung. Objektorientierung bedeutet nichts anderes, als dass eine Datei aus mehreren Bestandteilen besteht. Man könnte diese auch als Bausteine bezeichnen. Jeder der Bausteine hat dabei eine endliche Anzahl von Eigenschaften, die mehr oder weniger verschiedene Werte annehmen können. Um dieses Modell näher zu beleuchten, geht es auf der nächsten Seite weiter.
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